Max Frisch Platz, Bahnhof Oerlikon
Einstufiger Projektwettbewerb im offenen Verfahren, Braendlin Kreiselmayer Architekten, 2009
Auslober: Tiefbauamt Zürich
Landschaftsarchitektur: Matthias Rosenmayr, Zürich
Kunst: Isabelle Krieg, Zürich Berlin
Der Max-Frisch-Platz ist nicht nur Verkehrsraum und er ist auch nicht nur Platz - er ist ein wiedererkennbarer Ort.
Er dient als städtischer Eingangsraum für das entstandene Quartier Neu-Oerlikon. Die ortsprägende Ausrichtung der
Geleise und der Perrons wird aufgenommen und über den Platz weitergeführt.
Der Platz, der als Eingangstor für einen neuen Stadtteil dient und den Namen “Max Frisch Platz” trägt, soll den kritischen
und offenen Geist Max Frisch’s atmen. Es soll ein unsentimentaler, urbaner Ort entstehen mit nüchternenem Charme. Ein Platz,
der Raum der als Plattform und Bühne dient. Ein Ort, der mit untypischen, aber trotzdem vertrauten Elementen Erinnerungen
schreibt. «Alltag ist nur durch Wunder erträglich»: Max Frisch war ein genauer Beobachter seiner Zeitgenossen und
der Gesellschaft. Sein Werkzeug waren Papier und Schreibmaschine, sein Produkt der Text. Der Gesamtcharakter des Platzes
wird geprägt durch den Bodenbelag aus Ortsbeton. Der Beton ist mit Fugen in Platten unterteilt. Die Platten haben A-Format,
das Verhältnis der beiden Kanten beträgt wie beim Papierformat eins durch Wurzel zwei. Dort, wo die kleinen Platten auf die
grossen treffen, wird das rationale System und seine Ordnung deutlich. Die Objekte auf dem Platz scheinen vertraute
Formen zu haben. Es handelt sich um Elemente aus der Formensprache einer «Hermes-Baby», die durch Vergrösserung
verfremdet sind: so entstehen aus den Bänken «Sitz-Tasten», aus den Leuchtstelen werden die «Licht-Staben».
An wenigen Orten tauchen kaum sichtbar und unaufdringlich Buchstaben als feine Vertiefung im Belag auf.
Erst beim Abtrocken des Platzes nach einem Regen treten sie deutlicher in Erscheinung.